Gedenkfeier anstatt Rütlischiessen am Mittwoch vor Martini
In den Statuten der Rütlischützen steht, dass der Rütlitag «unter allen Umständen» stattfindet. Da dieses Jahr coronabedingt kein Schiessbetrieb und keine grosse Ansammlung von Personen möglich sind, haben die Mitglieder der Schiesskommission und die Vorortspräsidenten am Mittwoch vor Martini, 4. November 2020, eine vaterländlische Feier in Brunnen durchgeführt. Ebenfalls anwesend war eine Delegation der Freiämter Rütlischützen. Mit gutem Grund: In Ihren Reihen befand sich Marina Mathis-Schnider, die Siegerin des Rütlischiessens 2019 und Gewinnerin der Bundesgabe und des Meisterbechers bei den Gastsektionen mit 86 Punkten. Sie durfte die Bundesgabe und den Meisterbecher in Empfang nehmen.
Das Rütlischiessen 300m wird von 2020 auf 2021 verschoben
Verschiebung des 158. Historischen Rütlischiessen 2020 (Brief als PDF)
Mit grossem Bedauern müssen wir das 158. Rütlischiessen aufgrund der aktuellen Covid-19-Pandemie um ein Jahr verschieben.
Wir haben uns diesen Entscheid nicht leicht gemacht, aber mit Rücksicht auf die Würde, die Bedeutung und die Ausstrahlung des Anlasses war dies der richtige Entscheid. Ebenso schwer haben wir die Einschränkungen, welche die Schützen unter den geltenden Vorschriften hätten hinnehmen müssen, gewichtet. Der entscheidende Grund aber war und ist die Rücksicht auf die Gesundheit unserer Kameraden, welche höher zu werten ist, als jede Gedenkfeier und jedes Schützenfest.
Jahr für Jahr erinnern wir Rütlischützen, laut Artikel 1 unserer Statuten, mit einer vaterländischen Feier an den Rütlischwur der Männer von Uri, Schwyz und Unterwalden. Das Rütli war seit seiner mythischen Erwähnung als Ort des Bundesschwures immer ein Brennpunkt nationaler Sammlung, sei es nach verlorenen Kriegen im 18. Jahrhundert oder am Rütlirapport in den unsicheren Zeiten des zweiten Weltkrieges. Dieser Ort vermochte und vermag immer noch als Symbol der Zuflucht und der Einigung zu wirken. Dies ist in zahllosen Reden, nicht zuletzt in den vaterländischen Reden anlässlich der Rütlischiessen immer wieder, und in allen Variationen, betont worden. Neben den drei Eidgenossen wurden die Helden von Morgarten und Sempach genauso beschworen, wie die Leistungen der Aktivdienstgeneration, welche, je nach dem, mit Hellebarte oder Karabiner für die Schweiz eingestanden waren. Weniger oft, aber immerhin gelegentlich, wurden dabei auch die Frauen, Kinder und nicht wehrfähigen Arbeiter erwähnt, die indes daheim für das tägliche Brot sorgten.
Der Feind und die Bedrohung hatte in diesen Geschichten, ein Gesicht und die Waffen, um ihn zu bekämpfen waren real und fassbar.
Die aktuelle Bedrohung durch das Covid-19-Virus, welche das diesjährige Rütlischiessen verhindert, hat weder ein Gesicht, noch lässt es sich mit Spiess oder Sturmgewehr bekämpfen.
Unsere Waffen dagegen sind vielmehr, Gehorsam, Disziplin, Verzicht und Rücksichtnahme. Nicht ein Winkelried, der als einzelner für viele ein grosses Opfer erbringt, ist in diesen Tagen gefragt, vielmehr sind wir alle als einzelne gefordert, um kleine Opfer für den Nächsten zu bringen. Generationen von Rütlischützen und Rütlibesuchern sind bereit gewesen, mit den Waffen ihrer Zeit für die Gesundheit, Freiheit und Integrität der Gemeinschaft einzustehen. In Geiste dieser Tradition erachten wir es als bescheidenen Beitrag, auf das diesjährige Rütlischiessen zu verzichten.
Auf was wir aber keinesfalls verzichten wollen, ist das, was den Mittwoch vor Martini wahrhaft auszeichnet -- die Freundschaft nämlich. Die freundschaftliche Verbundenheit unter den Schützen der Schweiz, welche zur Versöhnung nach dem Sonderbundskrieg beitrug, begann auf dem Rütli und wirkt bis heute ungebrochen. Wir werden diese Freundschaft in Gesprächen, Briefen, Telefonaten und kleinen Besuchen pflegen, denn sie ist das wahre Vermächtnis des Rütlis und des Rütlischiessens.
Und so freue ich mich auf die vielen kleinen Zeichen der Zusammengehörigkeit unter dem Jahr und noch vielmehr auf ein grosses Wiedersehen am Mittwoch vor Martini, am 10. November 2021
Mit freundschaftlichen Grüssen
Wendel Odermatt Vorortspräsident 2020
Heinz Weber, Präsident Rütli-Schiesskommission
Resultate 2019
Die Resultate des Rütlischiessens 300 Meter vom Mittwoch, 6. November 2019.
- Überblick Rütlischiessen 2019
- Gesamtrangliste 2019
- Bechergewinner Waldstättesektionen
- Rangliste Gastsektionen
- Bechergewinner Gastsektionen
Ranglisten der Waldstättesektionen
Medienecho zum Rütlischiessen
Das Rütlischiessen bietet immer wieder Stoff für Berichte in lokalen und nationalen Medien. In unserem Medienspiegel finden Sie einen Streifzug durch den Blätterwald.
Fotos vom Rütlischiessen 2018 (Georg Epp, Flüelen)
Foto rechts: Auf dem Rütli gibt es immer wieder einen Grund zu feiern ... Historische Momentaufnahme vor dem Bernerzelt.
Wissenswertes zum Rütlischiessen
Allgemeines
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Organisation: Vereinigte Rütlischützen der IV Waldstätte
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Vorortsleitung: Eine der 5 Rütli Waldstätte-Sektionen
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Schiessreglement: laut Tagesbefehl
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Schiessdatum: immer am Mittwoch vor Martini (11. November)
Angaben zum Schiessbetrieb
Teilnehmer: Schützen aus allen Landesteilen der Schweiz
- 736 Schiessende aus den Waldstätte Sektionen Uri, Schwyz, Nidwalden, Engelberg/Anderhalden, SG der Stadt Luzern
- 416 Schiessende Gastsektionen 52 Sektionen à 8 Schützen
- 1'152 Schiessende Total
Es wird mit Ordonnanzwaffen kniend in 24 Ablösungen à 48 Scheiben auf die Scheibe A5 geschossen. Das Programm: 3 Schüsse in 1 Minute / 2x6 Schüsse in je 2 Minuten. Keine Probeschüsse. Das Feuer wird kommandiert. Es zählen die geschossenen Punkte plus die Anzahl Treffer. Somit beträgt die maximal erreichbare Punktzahl 90.
Auszeichnungen
- Meisterbecher und Lorbeerkranz: Die drei besten Schützinnen und Schützen der Waldstättesektionen gewinnen je einen Meisterbecher sowie einen Lorbeerkranz. Ebenfalls gewinnt die beste Schützin bzw. der beste Schütze der Gastsektion einen den Meisterbecher sowie den Lorbeerkranz.
- Sektionsbecher: Die Sektionsbesten der Gastsektionen gewinnen den Sektionsbecher. Eine Anzahl der Sektionsbesten der Waldstättesektionen (max. 8) erhalten statutengemäss den Sektionsbecher. Der Sektionsbecher kann nur einmal gewonnen werden.
- Lorbeerkranz: Die beste Gastsektion erhält einen Lorbeerkranz.
- Zwei Ehrengaben des VBS (früher „Bundesgabe“): Die jeweils besten Schützinnen und Schützen der Gast- und Waldstättesektionen erhalten eine Ehrengabe des VBS.