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Historische-Kurzabhandlung der Gründung der Rütlischützengesellschaft Engelberg und Gründung der Rütlisektion Obwalden

Die gemäss den Statuten der Vereinigten Rütlischützen der IV Waldstätte als Rütlisektion Obwalden bezeichnete Stammsektion besteht aus der Rütlischützengesellschaft Engelberg und der Rütlisektion Anderhalden. Das Rütlischiessen entstand auf Anregung der Schützengesellschaft der Stadt Luzern, welche im Jahre 1860 die Schützen von Uri zu einem Wettschiessen auf dem Rütli eingeladen hatten. Eine gleiche Einladung ging in den folgenden Jahren an die Schützen in Schwyz und Nidwalden. Auch die Obwaldner Schützen wurden zu diesem Wettschiessen eingeladen. Doch aus finanziellen Gründen konnten sie damals nicht als Rütlisektion beitreten.

Der Engelberger Eduard Cattani war die treibende Kraft im Klosterdorf und erschien laut Chronik im Jahre 1864 „ mit 13 getreuen auf dem Rütli „. Somit steht auf Grund der Aktenlage fest, dass der Ursprung der Engelberger Rütlischützen auf das Jahr 1864 zurückgeht. Nach den diversen, jährlichen Teilnahmen der Engelberger Rütlischützen unter der Leitung von Eduard Cattani wurde Ende 1872 die Rütlischützengesellschaft Engelberg gegründet, die dann im Jahre 1998 das 125-Jahr Jubiläum feierte.

Am Martinstag 1874 kam nach der Rückkehr der Schützen vom Rütli in offener Verhandlung auf dem Dorfplatz zu Brunnen der einhellige Beschluss zustande Waldstättesektionen zu gründen und durch eine Delegiertenversammlung Statuten festzulegen. Am 23. Herbstmonat 1875 wurden die ersten Statuten der Vereinigten Rütlischützen der IV Waldstätte von der Delegiertenversammlung in Brunnen angenommen. Da der Kanton Obwalden zu Beginn des Rütlischiessens nur von Engelbergern vertreten war, man aber offiziell die alten vier Waldstättekantone vertreten haben wollte, beschlossen zu einem späteren Zeitpunkt die Schützen des alten Kantonsteils als Rütlisektion Anderhalden beizutreten, sodass fortan die vereinigten Obwaldner Rütlischützen als Stammsektion Engelberg / Anderhalden und alsdann als Rütlisektion Obwalden bezeichnet wurde.

Nachdem nun im Jahre 2010 die Rütlisektion Anderhalden das 125-Jahr-Jubiläum feiert, ist davon auszugehen, dass deren Gründung im Jahre 1885 erfolgte und somit seit diesem Zeitpunkt die heutige Rütlisektion Obwalden besteht.

Auf Grund dieser historischen Tatsachen ergaben sich auch die organisatorischen Abläufe für die Rütlisektion Obwalden. So wird jeweils zu den Präsidententagungen der 5 Stammsektionen der Vereinigten Rütlischützen der IV Waldstätte seitens der Rütlisektion Obwalden nur der Präsident der Rütlischützengesellschaft Engelberg eingeladen. Bei den Delegiertenversammlungen hat sich seit Kenntnis der Abläufe die Tradition ergeben, dass nebst dem Vorstand der Rütlischützengesellschaft Engelberg auch der Vorstand der Rütlisektion Anderhalden eingeladen wird, wobei als Ansprechpartner immer der Präsident der Rütlischützengesellschaft Engelberg gilt. Auf die immer wieder von jüngeren Delegierten gestellte Frage, weshalb die Rütlisektion Obwalden mit bis 6 Vertretern an den Delegiertenversammlungen erscheint, muss immer wieder die historisch gewachsene Situation erklärt werden. Selbstverständlich hat die Rütlisektion Obwalden wie die anderen vier Stammsektionen ebenfalls nur 3 Delegiertenstimmen, wobei ebenfalls historisch gewachsen den Engelberger Rütlischützen zwei und den Anderhaldnern eine Stimme zusteht, wobei die Abstimmungen vorgängig besprochen werden sollen. Zusätzlich stellt jede Stammsektion einen an der DV stimmberechtigten Vertreter in die Rütli-Schiesskommission. Diese Vertretung der Rütlisektion Obwalden wird bei Vorhandensein eines geeigneten Kandidaten im Turnus zwischen der Rütlischützengesellschaft Engelberg und der Rütlisektion Anderhalden nach gegenseitiger Absprache gestellt.

Da seit der erstmaligen Übernahme der Organisation des Rütlischiessens im Turnus die Engelberger betraut wurden, ist auch dieser Ablauf historisch gewachsen, sodass die Rütlischützengesellschaft Engelberg für die Organisation verantwortlich zeichnet und somit im Turnus von 5 Jahren als Vorort bestimmt wird. Demzufolge ist der Präsident der Engelberger auch der Vorortspräsident im jeweiligen Rütlijahr. Bei den letzten Durchführungen des Schiessbetriebes wurde die Organisation durch den Einbezug der Kameraden der Rütlisektion Anderhalden erweitert und deren Präsident in das OK des Rütlischiessens integriert.

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